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Friesenstraße - Asphaltierung                                  

 Die Sanierung der Friesenstraße wurde pünktlich (!) zum 31.07.2019 fertig gestellt und wieder für den Autoverkehr geöffnet, damit auch die temporäre "Testphase Begegnungsplatz" wieder zurückgebaut (außer dass die Sperrgitter noch nicht wieder angeschraubt sind - sie werden scheinbar nicht vermisst).

Ein paar Fakten zum Ergebnis: Die Friesenstraße ist nun auf ganzer Strecke asphaltiert. Sie ist an den Einmündungen der Seitenstraßen durch "Vorstreckung" der Gehwege zwischen Markthalle und Jüterboger / Fidicin um insg. 1 m schmaler geworden. Ab da, bis kurz vorm Columbiadamm (wo sie vorher breiter war), wurde sie auf die gleiche Breite angepasst. Es gibt eine Bushaltestelle mit Wartehäuschen, Sitzplätzen und Einstiegskante auf Höhe des Bus-Einstiegs. Der Bus stoppt nun auf der Fahrbahn (und nicht mehr in einer oft zugeparkten seitlichen Halte-Bucht), so dass der übrige Autoverkehr dahinter warten muss, was zur Entschleunigung beiträgt. Auf Höhe der Arndtstraße gibt es eine Mittelinsel als Querungshilfe (leider ohne Zebrastreifen, das wurde seinerzeit abgelehnt). Die Einmündungen der Querstraßen sind abgepollert, und es gibt dort nun Fahrradbügel.

Eine Rest-Baustelle bleibt noch wegen Versorgungsleitungs-Arbeiten an der Ost-Seite der Friesenstraße zwischen WAX und Jürgerboger Straße. Durch den Baustellen-Stützpunkt ist auch die Einmündung der Fidicinstraße noch gesperrt. Lt. aktuellen Aussagen des BA soll nach Abschluss aller Bauarbeiten auch in der Friesenstraße die Parkraumbewirtschaftung eingeführt werden.

Ein Effekt der Sanierung ist jetzt schon augenfällig: Viel mehr Radfahrer*innen nutzen nun die Fahrbahn, in beide Richtungen. Wie sich der Verkehr insgesamt entwickelt, wird sich zeigen, wir behalten das im Auge.

Vollsperrung Friesenstraße vom 15. April bis 31. Juli 2019
Aufgrund von Arbeitsschutz-Bestimmungen startete die Vollsperrung der Friesenstraßeam 15.04.2019 für den zweiten Bauabschnitt , in zwei Abschnitten: Bis ca. Ende Mai im Bereich Jüterboger Straße bis Columbiadamm, dann in den Montagen Juni bis 31.07.2019 im "unteren" Bereich zwischen Markthalle und Jüterboger Straße. In der Zeit wird der 248er Bus in beiden Richtungen über die Bergmannstraße umgeleitet.

 

Die Baustelle zur Asphaltierung der Friesenstraße ...

... wurde am 16.05.2018 eingerichtet. Interessanter Nebeneffekt: Schon in der fast einjährigen halbseitigen Sperrung der Friesenstraße hat es im und um den Bergmannkiez erkennbar nicht mehr Verkehrsprobleme gegeben als zuvor. Obwohl es parallelauf der B96 (Mehringdamm) während der ganzen Zeit eine Baustelle gibt, hat sich die (schon vorher problematische) Verkehrssituation dort kaum verändert, der oft befürchtete Verkehrskollaps ist nicht eingetreten. Auch der 248er Bus funktioniert mit der vorübergehend verlegten Strecke Richtung Mitte.

Wir stellen die Frage: Warum also die Route durch den Bergmannkiez nicht
komplett für den Durchgangsverkehr sperren (Bus und Einsatzfahrzeuge sollen weiter durchfahren können/ s.u.) ?

Was bringt die Asphaltierung der Friesenstraße?

Die Entscheidung, die Friesenstraße zu asphaltieren, ist Folge des geänderten Lärmaktionsplanes LAP 2013-18 . In den Lärmaktionsplänen des Landes Berlin vor 2013 war die Route Zossener- / Friesenstraße überhaupt nicht thematisiert. Nicht zuletzt durch den Einsatz unserer Initiative 2012/13 in der Bürgerbeteiligung zum LAP 2013-18 wurde diese Route als "besonders belastet" in den LAP aufgenommen. Folge: Der Senat entschied die Asphaltierung, da es nun EU-Mittel zur Finanzierung gab, und der Senat darin eine Alternative zur Sperrung - seit 2013 auch aktuelle Beschlusslage des Bezirks - sieht.

Die Senatsverkehrsverwaltung hofft, dass sich durch Asphaltierung und die vorgesehene schmalere Fahrbahn (Gehwegvorstreckungen an den Einmündungen der Seitenstraßem vom 7,50 auf 6,50 m) der Verkehrslärm reduziert. Viele Anwohner*innen sehen das anders und haben dies z.B. auf einer Veranstaltung am 02.07.2015 zum Ausdruck gebracht. Auch unsere Initiative geht davon aus, dass über eine zusätzliche asphaltierte Strecke mehr motorisierter Durchgangsverkehr - Autos, Busse, LKW - durch den Bergmannkiez fährt. Die Folge wäre mehr Verkehrsdruck - mit mehr Problemen, u.a. für den Fuß- und Radverkehr. Ob dann von einem reduzierten Verkehrslärm durch Asphaltierung etwas übrig bleibt, ist fraglich.

 Im Rahmen des Beteiligungsverfahrens von Senat und Bezirk zur Asphaltierung Friesenstraße, und auch auf den von unserer Initiative durchgeführten Verkehrsgesprächen, forderten Bürger*innen, dass wenigstens zwei Mittelinseln mit Zebrastreifen auf Höhe der Arndt- und und der Jüterboger/ Fidicinstraße als Querungs-Hilfen für Fußgänger/innen eingebaut werden, sowie zusätzliche Entschleunigungsmaßnahmen für Fahrzeuge, die vom Columbiadamm in die Friesenstraße einbiegen. Dazu gab es eine Auswertung sowie Stellungnahmen des zuständigen Ingenieursbüros. Nach Gesprächen mit der BVG ist diese Lösung im oberen Bereich, also zwischen Fidicin- und Schwiebusser Straße, nicht möglich, weil verlängerte "Schwenkkurven" für die Busse dort mit den Bushaltestellen nicht vereinbar gewesen wären. Zugestanden wurde eine Mittelinsel-Querungshilfe Höhe Arndtstraße - jedoch ohne Zebrastreifen: Angeblich, weil dort die Markthallen-Ampel zu nah am Zebrastreifen wäre - schließlich muss der motorisierte Verkehr ja fließen und soll nicht stehen. Da sich alle Beteiligten einig sind, dass die Linie 248 durch unseren Kiez nicht in Frage gestellt werden darf, bleibt es daher im oberen Straßenbereich bei dem vor einigen Jahren eingerichteten Fußgängerüberweg auf Höhe der Jüterboger-/ Fidicinstraße ohne Querungs-Mittelinsel. Wie die aktuelle Planung in etwa aussieht, zeigen diese Planungsentwürfe.

Warum sperrt sich die Grüne Senatorin Günther weiter gegen die Sperrung für den Durchgangsverkehr durch den Bergmannkiez ? 

Seit Gründung unserer Initiative 2012 fordern wir die Sperrung für den Durchgangsverkehr durch die Route Zossener-/ Friesenstraße. Genau so lange wird diese Forderung von allen Verkehrs-Senator*innen kategorisch abgeleht, egal ob sie Müller oder Geisel hießen oder, wie aktuell, Frau Günther von den Grünen (siehe dazu unseren Briefwechsel mit den Senator*innen).

Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass bei dem nach wie vor ansteigenden motorisierten Verkehr in der Stadt eine wirkliche Reduzierung des Verkehrslärms in unserem Kiez nur durch ein Sperrung der Zossener Straße auf Höhe der Markthalle für den motorisierten Durchgangsverkehr erreicht werden kann.

 

Weitere Informationen zum Thema:

- Sicherheitsaudit Friesenstraße

- Bekanntmachung Audit Dialog-Display Friesenstraße

- Auswertung Audit Dialog-Display Friesenstraße

- Artikel aus der Berliner Woche vom Juli 2015


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